Internationaler Tag der Katastrophenvorbeugung 🌪️

13 Oktober 2023

Aftermath after hurricane and heavy rain - Freepik 2150385391

Die Hälfte der Länder der Welt ist nicht umfassend gegen Katastrophen geschützt.

Heute, am 13. Oktober ist der Internationale Tag der Katastrophenvorbeugung (BBK, 2019; Kanton Bern, n.d.). Es wird an die Folgen von schweren Stürmen, Dürren, Erdbeben, Tsunamis oder anderen Krisen erinnert und auf die Bedeutung einer umfassenden Vorsorge aufmerksam gemacht. Dieser Tag ist sozusagen ein Anlass, um weltweit eine «Kultur des Risikobewusstseins» zu schaffen.

 

Erstmals wurde der Tag zur Verhinderung von Naturkatastrophen von der UN 1989 deklariert, seit 2009 ist der 13. Oktober das offizielle Datum für den Internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung (Bundeszentrale für Politische Bildung, 2021). So wird seit 2009 am 13. Oktober auch auf technische und sonstige Katastrophen sensibilisiert.

 

Katastrophen und ihr Ausmass

Zunächst ist es wichtig zu verstehen, was mit dem Begriff Katastrophe im Sinne des Internationalen Tages der Katastrophenverbeugung gemeint ist. Denn aufgrund seiner alltagssprachlichen Verwendung ist der Begriff Katastrophe stark kontextabhängig (Molitor, 2021). Die Bundeszentrale für Politische Bildung (2021) erläutert dazu Katastrophen sind schwere Schadensereignisse, die viele Menschen, Tiere oder die Umwelt gleichzeitig betreffen. Das Ausmass der Schäden ist so gross, dass sie in der Regel nicht mit lokalen oder regionalen Kräften bewältigt werden können. Das Ausmass einer Katastrophe hängt unter anderem von der Art der Katastrophe, der Besiedlungsdichte des betroffenen Gebietes, dem Vorhandensein von umfassenden Warnsystemen und Notfallplänen für den Ernstfall ab (Kanton Bern, n.D.).

Die WMO (2021) hat Daten zu über 22’000 Katastrophenereignissen zwischen 1970 und 2019 ausgewertet, bei denen mindestens 10 Menschen ums Leben kamen.  Die Gesamtzahl der Extremereignisse, wie Dürren, Hitzewellen, Überschwemmungen, Waldbrände, Erdrutsche und Stürme hat sich seit 1970 etwa verfünffacht, die finanziellen Schäden mehr als versiebenfacht (Bundeszentrale für Politische Bildung, 2021).  Naturkatastrophen machen etwas mehr als die Hälfte aller erfassten Fälle aus. Sie forderten aber 80 Prozent der insgesamt 4,6 Millionen Todesopfer und verursachten 99 Prozent der ökonomischen Schadenssumme, infolge von Katastrophen.

 

Besonders verheerend sind Überschwemmungen und Stürme, sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch in Bezug auf die Zahl der Todesopfer. In 95 % der Fälle, in denen Kinder ihr Zuhause verloren haben, waren Überschwemmungen oder Stürme die Ursache. Zwischen 2016 und 2021 verloren mehr als 40 Millionen Kinder ihr Zuhause (UNICEF, 2023). Präventive Evakuierungen und Berichterstattung tragen dazu bei, das Schadensausmass dieser Naturkatastrophen zu begrenzen.

Status Quo zur Katastrophenvorsorge

Die Hälfte aller Länder weltweit ist nicht umfassend vor Katastrophen geschützt (United Nations Office for Disaster Risk Reduction, 2022). Viele Frühwarnsysteme decken nur eine Gefahrenart ab, z.B.: Überschwemmungen oder Wirbelstürme.

 

This is a situation that needs to urgently change to save lives, livelihoods, and assets” –Mami Mizutori, Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs für Katastrophenvorsorge und Leiterin des UNDRR.

 

Die Folgen sind verheerend, die Sterblichkeit bei Katastrophen in Ländern mit begrenzter Frühwarnabdeckung ist laut UNDRR (2022) achtmal höher als in Ländern mit guter bis vollständiger Abdeckung . Besonders problematisch ist dies in Entwicklungsländern, da diese neben der fehlenden Infrastruktur oft auch stärker vom Klimawandel und damit von extremen Wetterereignissen betroffen sind.

 

Im Jahr 2005 verabschiedeten die Vereinten Nationen (UN) das “Hygo Framework”, das die Widerstandsfähigkeit von Ländern im Katastrophenfall stärken soll (Bundeszentrale für Politische Bildung, 2021). 2015 erweiterte die UN dieses um das “Sendai Framework”. In diesem Framework zur Katastrophenvorsorge geht es vor allem um ein vorausschauendes Risikomanagement (BBK, n.D.). Staaten und Zivilgesellschaften sollen mit dem “Sendai Framework” eine Handlungsgrundlage erhalten, um die Risiken von Naturkatastrophen bis 2030 deutlich zu reduzieren. Katastrophen selbst können selten verhindert, ihre Auswirkungen aber sehr wohl drastisch reduziert werden (Kanton Bern, n.D.).

 

Die rechtzeitige Übermittlung von Informationen über Katastrophen und ihre sekundären und tertiären Auswirkungen, wie z.B. Bodenverflüssigung nach einem Erdbeben oder Krankheitsausbrüche nach starken Regenfällen, ist von entscheidender Bedeutung. Investitionen in Technologien zur Gefahrenerkennung und in Frühwarnsysteme, die mehrere Gefahren abdecken, sind dringender denn je. Umfassende Frühwarnsysteme decken verschiedene Szenarien ab und umfassen Systeme zur Früherkennung von Gefahren, zur Kommunikation zwischen Sicherheitsverantwortlichen, Medien und Behörden sowie Warnsysteme wie Sirenen.

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Quellen Informationen:

BBK. (2019, Oktober 11). Der 13. Oktober ist Internationaler Tag der Katastrophenvorbeugung. Abgerufen 12. Oktober, 2023 auf: https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2019/10/pm-katastrophenschutztag.html

BBK. (n.d.). Sendai Rahmenwerk für Katastrophenvorsorge (2015-2030). Abgerufen Oktober 12, 2023 auf: https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Glossareintraege/DE/S/sendai-rahmenwerk.html

Bundeszentrale für Politische Bildung. (2021, Oktober 12). Internationaler Tag der Katastrophenvorbeugung. Abgerufen Oktober 12, 2023 auf: https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/341733/internationaler-tag-der-katastrophenvorbeugung/

Kanton Bern. (n.d.) 13. Oktober: Internationaler Tag der Katastrophenvorbeugung. Abgerufen Oktober 12, 2023 auf: https://www.bsm.sid.be.ch/de/start/themen/bevoelkerungsschutz-zivilschutz/bevoelkerungsschutz/13–oktober–internationaler-tag-der-katastrophenvorbeugung.html

Molitor, J. (2021, 5. März). Zwischen Apokalypse und Alltagsunfall. Abgerufen Oktober 12, 2023 auf: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/bevoelkerungsschutz-2021/327987/zwischen-apokalypse-und-alltagsunfall/

United Nations Children’s Fund (UNICEF) . (2023, October 3). Weather-related disasters led to 43.1 million displacements of children over six years – UNICEF. Abgerufen 12 Oktober, 2023 auf: https://www.preventionweb.net/news/weather-related-disasters-led-431-million-displacements-children-over-six-years-unicef

United Nations Office for Disaster Risk Reduction. (2022, October 13). UN warns that half the world is not prepared for disasters. Abgerufen 12. Oktober, 2023 auf: https://iddrr.undrr.org/news/un-warns-half-world-not-prepared-disasters

WMO. (2021). WMO Atlas of Mortality and Economic Losses from Weather, Climate and Water Extremes (1970–2019). Abgerufen Oktober 12, 2023 auf: https://library.wmo.int/records/item/57564-wmo-atlas-of-mortality-and-economic-losses-from-weather-climate-and-water-extremes-1970-2019#.YZ3-2boxmUk

 

 

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