Warum die Sprachalarmierung trotz Limitationen Sinn macht 🗣️

30 April 2025

Kockum Sonics TK Global Steuerung Mit Sprachdurchsage Web

Sprachalarmierung ist die effiziente Notfallkommunikation der nächsten Generation

Mit der Sprachalarmierung wird die Handlungssicherheit der betroffenen Personen deutlich erhöht.

In Krisensituationen zählt jede Sekunde. Ein modernes Warnsystem muss nicht nur alarmieren, sondern auch konkret informieren. Während in der Schweiz traditionell auf Sirenensignale wie „Allgemeiner Alarm“ und “Wasseralarm” gesetzt wird, ist der Einsatz von Sprachalarmierungsanlagen in anderen Ländern bereits gang und gäbe. Internationale Erfahrungen sowie erste Stimmen aus der Schweiz legen nahe: Die Kombination aus Sirenensignal und Sprachalarmierung bietet ein enormes Potenzial – nicht nur im Bevölkerungsschutz, sondern auch in industriellen Anlagen, auf Grossveranstaltungen oder auf weitläufigen Arealen wie Golfplätzen. Mithilfe der Sprachalarmierung können z.B. Verhaltensanweisungen oder Informationen über den nächstgelegenen Sammelplatz, Stichwort Notfaltreffpunkt, übermittelt werden.

 

Der Bevölkerungsschutz in der Schweiz hat im Bereich Sicherheit unter anderem drei wichtige Funktionen: Alarmieren, Warnen und Informieren“, erklärte Robert Ascher, Zivilschutzbeauftragter und Kantonsadministrator Zug, letztes Jahr im Gespräch zum Status Quo der Bevölkerungswarnung. „Mit dem Signal ‚Allgemeiner Alarm‘ kann die Bevölkerung zwar alarmiert und gewarnt werden, für die Information muss aber auf sekundäre Quellen wie das Radio zurückgegriffen werden.“ Dieses System hat sich zwar über Jahrzehnte bewährt, weist jedoch erhebliche Defizite auf: In akuten Gefahrensituationen ist der Zugang zu ergänzenden Informationen nicht immer gewährleistet. Die Folge ist eine unsichere Lageeinschätzung bei den Betroffenen und potenziell fehlerhaftes Verhalten im Ernstfall.

 

Sprachalarmierung als Lösung

Eine Sprachalarmierungsanlage, z.B.: unsere Delta-Sirenen mit AT Global Steuergerät, kann hingegen vorab definierte Sprachkonserven oder Live-Durchsagen direkt an die betroffenen Personen übertragen. Sie ermöglicht damit nicht nur das akustische Warnsignal, sondern auch klare, situationsspezifische Anweisungen wie „Gebäude evakuieren“,  „Ruhe bewahren“ oder „sauberes Trinkwasser und Strom sind an Ort XY vorhanden”. Die Sprachalarmierung schliesst so die Lücke zwischen Warnung und Handlungsempfehlung und erhöht die Effektivität der Gefahrenabwehr erheblich (Rogers et al., 2017). Sprachkonserven können bei Bedarf auch aus der Ferne per IoT Lösung ks.Alert direkt auf die Sirenen geschaltet werden. Die Nachrüstung der erforderlichen Hardware ist  jederzeit möglich und dazu auch noch kostengüsntig.

"Positiv überrascht war ich von den professionell gesprochenen Alarmtexten, die über die neuen Sirenen ausgegeben werden. Diese wurden ohne Komplikationen genau nach unseren Vorgaben erstellt und sind gut verständlich."

Kevin Seewer, Fachspezialist elektrische Instandhaltung, Abteilung Technik, Nitrochemie Wimmis AG

Mithilfe einer Sprachalarmierungsanlage erhalten Betroffene ortsgenaue Informationen ohne Medienbruch oder Verzögerung.

Je nach Gefährdungslage können Durchsagen selektiv in bestimmten Sektoren oder Zonen ausgespielt werden, auch in Produktionshallen, Tribünenbereichen oder auf Golfplätzen.

Sprachalarmierungsanlagen, wie unseres, lassen sich in bestehende Sicherheitssysteme integrieren und zentral steuern. Sie sind skalierbar und betriebssicher – auch bei Stromausfall oder Netzwerkausfällen.

Länder wie Japan, die USA oder Deutschland setzen seit Jahren auf Sprachalarmierungsanlagen, vor allem in sensiblen Infrastrukturen und bei Großereignissen (FEMA, 2019; European Commission, 2020).

Limitationen der Sprachalarmierung

Wie jede Technologie unterliegt auch die Sprachalarmierung gewissen Einschränkungen. In dicht bebauten urbanen Zonen kann es zu Latenzen und akustischen Überlagerungen kommen. Darüber hinaus ist die Reichweite von Sprachdurchsagen bau- und frequenzbedingt geringer als bei klassischen Sirenensignalen. Ein weiteres Problem stellt die Mehrsprachigkeit in multikulturellen Gesellschaften dar: Sprachnachrichten erreichen nicht zwangsläufig alle Bevölkerungsgruppen gleichermassen, insbesondere wenn keine mehrsprachigen Durchsagen vorgesehen sind. Auch Dialekte, Akzentvielfalt und unterschiedliche Hörverständnisse können die Verständlichkeit beeinträchtigen. Experten empfehlen deshalb eine sorgfältige akustische Planung sowie die Kombination mit optischen oder digitalen Warnmitteln, um eine möglichst breite und inklusive Alarmierung zu gewährleisten (Lindsey & Anders, 2015).

 

Fazit: Sprachalarmierung als unverzichtbare Systemkomponente

Die Sprachalarmierung ersetzt klassische Alarmsysteme nicht, sondern erweitert sie entscheidend. Durch den gezielten Einsatz moderner Sprachalarmierungsanlagen wird nicht nur die Effizienz der Warnung verbessert, sondern auch die Handlungssicherheit der betroffenen Personen massgeblich erhöht. Die Schweizer Sicherheitspolitik sollte diesen Ansatz aktiv aufgreifen – sowohl im zivilen als auch im industriellen Bereich. Kockum Sonics bietet bewährte, hochverfügbare Systeme zur Sprachalarmierung, die individuell an die Anforderungen von Gemeinden, Betrieben oder Veranstaltern angepasst werden können. In einer zunehmend risikobehafteten Welt ist die gezielte, verständliche Kommunikation im Ernstfall der Schlüssel zur Sicherheit.

Quellen Informationen:

Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS. (2022). Alarmierung der Bevölkerung – Grundlagen und Praxis. https://www.babs.admin.ch

Crowd Safety Institute. (2021). Voice Alarm Systems at Large Events: Guidelines and Best Practices. https://www.crowdsafety.org

European Commission. (2020). Civil Protection: Warning Systems in Member States. https://ec.europa.eu

Federal Emergency Management Agency (FEMA). (2019). Integrated Public Alert and Warning System (IPAWS). U.S. Department of Homeland Security. https://www.fema.gov

International Organization for Standardization (ISO). (2007). ISO 7240-19: Fire detection and alarm systems – Part 19: Design, installation, commissioning and service of sound systems for emergency purposes. https://www.iso.org

Lindsey, R., & Anders, M. (2015). Acoustic performance of voice alarm systems in complex environments. Journal of Safety Research, 52, 17–25. https://doi.org/10.1016/j.jsr.2014.12.006

National Fire Protection Association (NFPA). (2016). NFPA 72: National Fire Alarm and Signaling Code. https://www.nfpa.org

Rogers, G., Birtles, M., & Hall, D. (2017). Emergency communication systems: The role of voice alarms. Safety Science, 95, 74–81. https://doi.org/10.1016/j.ssci.2017.03.004